Foßball jeht online

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Zur Ent­ste­hung der aller­ers­ten Web­seite des 1. FC Köln. Eine Reise in die digi­tale Steinzeit.

Der erste Web­auf­tritt des 1. FC Köln ent­stand 1997. Der FC gehörte damals zu den ers­ten Bun­des­liga-Clubs, die einen Web­auf­tritt hat­ten. In der Stein­zeit des Inter­nets war das World Wide Web noch über­schau­bar, man hätte es ver­mut­lich in ein paar Mona­ten kom­plett durch­le­sen kön­nen. Monika Heimann, heute Part­ne­rin bei INNCH, hat die Seite damals designt. Da war sie noch Art Direc­tor bei der Wer­be­agen­tur ZS-Com­mu­ni­ca­ti­ons – die es heute nicht mehr gibt.

Web­de­sign war damals eine Form des Mini­ma­lis­mus. Mehr als 30 Kilo­byte durfte eine Seite nicht „wie­gen“, denn sonst war­tete man mit dem 28k Modem ewig, bis die Seite gela­den war. Eine Her­aus­for­de­rung an die Desi­gner, es trotz­dem schick aus­se­hen zu las­sen, denn Bil­der waren beson­ders Spei­cher-inten­siv. Es gab da so diverse Tricks: Glatte Flä­chen im Gif-For­mat oder große aber ver­schwom­mene Bil­der in einer ganz hohen JPG-Kom­pri­mie­rungs­stufe. Fotos der Spie­ler kamen aus einer gro­ßen Foto­schub­lade aus dem Geiß­bock­heim, aus der der ver­ant­wort­li­che Herr dort eins nach dem ande­ren her­aus­zog und manch­mal wie­der hin­ein­steckte mit der Anmer­kung: „Nee, der weed ver­kauft.“. Fotos von den Kabi­nen – lei­der ohne Spie­ler drin – und ein Pan­ora­ma­foto des Mün­gers­dor­fer Sta­di­ons erstellte ein eigens mit­ge­brach­ter Fotograf.

Ob sich die Fans des FC mit dem Design iden­ti­fi­zie­ren konn­ten, z.B. dem nied­li­chen Fan-Ted­dy­bär­chen als Schal­flä­che für den Fan­ser­vice? Heute wür­den wir das anders vor­be­rei­ten und FC-Fans von vor­ne­her­ein mit ein­be­zie­hen. Mit wel­chem Stil las­sen sich ihre Erwar­tun­gen an einen Auf­tritt ihres FCs erfül­len? Die Far­ben sind natür­lich vorab fest­ge­legt, aber über die Namen der Schalt­flä­chen und die Über­schrif­ten könnte man dis­ku­tie­ren, und vor allem über die Sym­bole – wie der nied­li­che Ted­dy­bär und die Hin­ter­grund­bil­der. Wel­che Infos sind für Fans über­haupt wichtig?

Hätte man vorab mit der Ziel­gruppe über die Gestal­tung gespro­chen, wären viel­leicht auch noch ein paar inspi­rie­rende Anre­gun­gen dabei her­aus­ge­kom­men. Ver­gleicht man den ers­ten Web­auf­tritt des 1. FC Köln jedoch mit ande­ren Web­de­signs, die zu die­ser Zeit üblich waren – viel grau, ein­far­bige Flä­chen, ner­vös blin­ken­der Hyper­link-Text, der sich beim Dar­über­scrol­len mit der Maus vio­lett färbte etc. und bedenkt die Begren­zung auf 30 KB – dann kann sich das Design aber zumin­dest sehen las­sen, oder?

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