Kreativität: Denkfallen 2

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Über typi­sche Denk­fal­len, in die man hin­ein­tap­pen kann, wenn man nach krea­ti­ven Lösun­gen sucht.

Drei typi­sche mensch­li­che Denk­fal­len, in die man oft hin­ein­tappt, wenn man nach krea­ti­ven Lösun­gen für ein Pro­blem sucht, hat­ten wir schon in der ers­ten Folge vor­ge­stellt. Die Bei­spiele stam­men aus Expe­ri­men­ten der psy­cho­lo­gi­schen Pro­blem­lö­sungs­for­schung. Hier nun weitere:

Auf­merk­sam­keits­fo­kus
Soll man ein Pro­blem lösen, kon­zen­triert man sich in der Regel voll und ganz auf den Kern des Pro­blems. Das ist auch meis­tens rich­tig, aber eben nicht immer. Bei der Auf­gabe: Wie bestrahlt man am bes­ten einen Tumor, ohne zu viel gesun­des Gewebe zu zer­stö­ren, ist die Lösung: Man bestrahlt es mit leich­ter Strah­lung von allen Sei­ten. Die Strah­len bün­deln sich im Tumor. Wird die Auf­merk­sam­keit der Ver­suchs­per­so­nen nicht auf den Tumor gelenkt, son­dern auf das Gewebe drum herum (indem z.B. das Gewebe auf einer Abbil­dung auf­fäl­lig rot dar­ge­stellt ist), fällt die Lösung der Auf­gabe leich­ter. Man sollte also die Auf­merk­sam­keit auch mal vom Kern­pro­blem lösen und auf Umlie­gen­des oder auf Neben­aspekte richten.

Selbst auf­er­legte Regeln und Gren­zen
Das Bei­spiel für diese Denk­falle, siehe Abbil­dung b. Es han­delt sich um 8 Mün­zen. Die Auf­gabe lau­tet: Jede Münze soll drei andere Mün­zen berüh­ren. Man darf dazu aber nur zwei Mün­zen bewe­gen. Wurde in der Auf­ga­ben­stel­lung ver­langt, dass die Mün­zen dazu flach auf dem Tisch lie­gen blei­ben müs­sen? Nein! Wir gehen aber trotz­dem gerne auto­ma­tisch davon aus, dass es ungül­tig ist, wenn man die Mün­zen auf­ein­an­der legt, was dann aber die Lösung ist. Man sollte also immer genau über­le­gen: Was ist die Auf­gabe und was ist in der Auf­ga­ben­stel­lung wirk­lich ver­bo­ten und wel­che Ver­bote bil­det man sich nur ein?

Zwi­schen­schritte / Umwege
Am liebs­ten haben wir es, wenn wir auf direk­tem Weg zur Lösung kom­men. Wir sind dabei oft so sehr auf den direk­ten Weg fokus­siert, dass der Blick für mög­li­che Umwege ver­sperrt ist. Im Bei­spiel, Bild c, soll die Flä­che (ers­tes Bild) berech­net wer­den, also die Flä­che aus zwei komi­schen Drei­ecken und einem komi­schen Par­al­le­lo­gramm. Man sieht nicht, dass es sich eigent­lich um zwei leicht ver­scho­ben über­ein­an­der­lie­gende Drei­ecke han­delt. Ver­schiebt man diese, bevor man ver­sucht über den direk­ten Weg die Auf­gabe zu berech­nen, hat man ein simp­les Recht­eck, das sich ganz leicht berech­nen lässt. Man sollte also immer über­le­gen, ob sich die Pro­blem– Situa­tion viel­leicht anders orga­ni­sie­ren / umstruk­tu­rie­ren lässt, um die Lösung ein­fa­cher zu machen.

Fort­set­zung

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